JUST-Redaktion|

Die Wirt­schaft ist skep­tisch

Die Klima- und Ener­gie­stra­te­gie des Landes Stei­er­mark ist für den Prä­si­den­ten der stei­ri­schen Indus­tri­el­len­ver­ei­ni­gung, Georg Knill, kon­tro­ver­si­ell. Er hält die ange­streb­ten Ziele, unter anderem eine Ver­rin­ge­rung der Treib­haus­gas-Emis­sio­nen um mehr als ein Drittel bis zum Jahr 2030, für unrea­lis­tisch. Ähnlich sieht es WKO-Stei­er­mark-Prä­si­dent Josef Herk.

„Die beste Pho­to­vol­ta­ik hilft nichts, wenn ich im Sommer viel Strom pro­du­zie­re und diesen im Winter benö­ti­ge“, sagt Knill. „Wir sind tech­no­lo­gisch noch weit weg von lang­fris­ti­gen Spei­cher­mög­lich­kei­ten. Wir brau­chen derzeit sicher nicht mehr Gold Plating, als wir uns leisten können.“ Knill plä­diert dafür, stärker in die Ent­wick­lung kli­ma­re­le­van­ter Tech­no­lo­gien zu inves­tie­ren.

In der E‑Mobilität sieht der IV-Prä­si­dent hin­ge­gen eine große Chance für die Stei­er­mark. „In diesem Bereich haben wir ganz tolle Ent­wick­lun­gen und eine ganze Reihe erfolg­rei­cher Firmen. Die E‑Mobilität sei eines der Stär­ke­fel­der des Landes.

Für den Wirt­schafts­stand­ort Stei­er­mark ist es unab­ding­bar, dass sich eine Klima- und Ener­gie­stra­te­gie an öko­lo­gi­schen und öko­no­mi­schen Ziel­vor­ga­ben glei­cher­ma­ßen ori­en­tiert. Dieser Ansicht ist WKO-Stei­er­mark-Prä­si­dent Josef Herk. „Eine der­ar­ti­ge Stra­te­gie muss im Ein­klang mit Wett­be­werbs­fä­hig­keit, Ver­sor­gungs­si­cher­heit, Nach­hal­tig­keit und Leist­bar­keit stehen. Leider erschei­nen viele der in der stei­ri­schen Klima- und Ener­gie­stra­te­gie for­mu­lier­ten Ziel­vor­ga­ben über­am­bi­tio­niert und nach heu­ti­gem Ermes­sen schwer umsetz­bar.“

Der Haupt­fo­kus der Stra­te­gie sollte für Herk auf der För­de­rung von For­schung, Ent­wick­lung und Inno­va­ti­on liegen und nicht auf Ver­bo­ten, die ledig­lich dazu führen, dass hei­mi­sche Unter­neh­men den Stand­ort ver­las­sen. „Aus meiner Sicht geht es beim Ausbau der erneu­er­ba­ren Energie nicht um bestimm­te Tech­no­lo­gien oder Ener­gie­trä­ger, sondern viel­mehr um deren Markt­fä­hig­keit sowie um die Ent­wick­lung moder­ner För­der­me­cha­nis­men fernab der der­zei­ti­gen Sub­ven­ti­ons­mo­del­le.“

Foto: Josef Herk, Prä­si­dent der WKO Stei­er­mark, Foto­credit: Geopho, Jorj Kon­stan­ti­nov

Weitere Beiträge