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Die hei­mi­sche Steu­er­land­schaft als Stand­ort­nach­teil

Der Deloit­te Aus­tri­an Tax Survey belegt: Die öster­rei­chi­sche Steu­er­land­schaft stellt für die Unter­neh­men eine Her­aus­for­de­rung dar. Eigent­lich sollten sich die hei­mi­schen Unter­neh­men mit Zukunfts­the­men wie der Digi­ta­li­sie­rung befas­sen, mehr­heit­lich bestimmt aber die Aus­ein­an­der­set­zung mit kom­ple­xen steu­er­li­chen Rege­lun­gen ihr Handeln. Umso mehr gibt es hohe Erwar­tun­gen hin­sicht­lich einer Ent­las­tung durch eine zukünf­ti­ge Steu­er­re­form. Die ange­kün­dig­ten Maß­nah­men des Jah­res­steu­er­ge­set­zes stoßen bereits über­wie­gend auf Zustim­mung.

Im Rahmen des Tax Survey hat das Bera­tungs­un­ter­neh­men Deloit­te 437 Füh­rungs­kräf­te in ganz Öster­reich zur hei­mi­schen Steu­er­land­schaft befragt. Fast drei Viertel der Befrag­ten geben laut dieser Studie an, dass ein Agieren auf dem öster­rei­chi­schen Markt für ihr Unter­neh­men im Ver­gleich zu anderen Staaten eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung dar­stellt. Gold Plating – dar­un­ter ist die Über­erfül­lung  der steu­er­li­chen EU-Min­dest­stan­dards zu ver­ste­hen – sehen 61 % als klaren Stand­ort­nach­teil. Beson­de­res Kopf­zer­bre­chen berei­ten den Befrag­ten vor allem die kom­ple­xen Rege­lun­gen und die steu­er­li­che Com­pli­ance. Diese Themen sind bereits seit einigen Jahren all­ge­gen­wär­tig.

„Die Ver­ein­fa­chung des Steu­er­sys­tems und die Reduk­ti­on der Lohn­ne­ben­kos­ten – das sind schon lange zen­tra­le For­de­run­gen unserer Unter­neh­mer. Das kom­ple­xe steu­er­li­che Umfeld fordert die Unter­neh­men ganz beson­ders. Dabei sollten sie sich mit der Digi­ta­li­sie­rung des Wirt­schafts­le­bens befas­sen“, erklärt Fried­rich Möstl, Partner bei Deloit­te Styria.

Steu­er­li­che Zukunft unge­wiss

Laut Umfrage kri­ti­sie­ren 61 % die häu­fi­gen Geset­zes­än­de­run­gen. Für 66 % sorgen unklare und dop­pel­deu­ti­ge Inter­pre­ta­tio­nen von Rege­lun­gen durch die Finanz­ver­wal­tung für Ver­un­si­che­rung. Aus diesem Grund herrscht auch über­wie­gend Zurück­hal­tung bei der Ein­schät­zung zukünf­ti­ger Ent­wick­lun­gen. „Die Skepsis der Unter­neh­men in Hin­blick auf die steu­er­li­che Zukunft Öster­reichs ist klar erkenn­bar. Es hängt jetzt von der ange­kün­dig­ten Steu­er­re­form ab, ob diese Skepsis in Opti­mis­mus ver­wan­delt werden kann“, so Steu­er­ex­per­te Möstl.

Plan­bar­keit gewünscht

Der Wunsch nach steu­er­li­chen Ver­ein­fa­chun­gen für die Wirt­schaft kommt in der Studie klar zum Aus­druck: Die ange­kün­dig­ten Maß­nah­men des Jah­res­steu­er­ge­set­zes 2018 werden von der Mehr­heit der Befrag­ten begrüßt. So sehen 80 % die Aus­deh­nung der „Ruling“-fähigen The­men­ge­bie­te positiv. Die ver­bind­li­chen regel­mä­ßi­gen Rechts­aus­künf­te könnten die Pla­nungs­si­cher­heit deut­lich erhöhen. Die unter dem Stich­wort „Hori­zon­tal Moni­to­ring“ bekann­te Ein­füh­rung einer beglei­ten­den Kon­trol­le durch die Steu­er­be­hör­den wird wie­der­um von 39 % der Stu­di­en­teil­neh­mer als sinn­voll erach­tet.

„Die Unter­neh­men wün­schen sich seitens des Gesetz­ge­bers und der Finanz­ver­wal­tung mehr Plan­bar­keit und Ver­läss­lich­keit, um sich im kom­ple­xen wirt­schaft­li­chen Umfeld siche­rer bewegen zu können. Nun liegt es an poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­gern, die dies­be­züg­li­chen Pläne in die Tat umzu­set­zen“, betont Fried­rich Möstl abschlie­ßend.

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Foto­credit: Deloit­te

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