AREA Süd: So kommt der neue Wirt­schafts­raum auf Schiene

Die Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten haben ehrgeizige Pläne für die Entwicklung der AREA Süd, einen aufstrebenden Wirtschaftsraum im Süden Österreichs, der durch die Koralmbahn ausgelöst wurde.
v.l. Ewald Verhounig (Leiter des Instituts für Wirtschaft- und Standortentwicklung), Joachim Schnabel (ARGE Koralm), WKO Steiermark Präsident Josef Herk, WKO Steiermark Direktor Karl-Heinz Dernoscheg, Fotocredit: Fischer

Die beiden WKO-Prä­si­den­ten Josef Herk (Stei­er­mark) und Jürgen Mandl (Kärnten) sind ent­schlos­sen, die Weichen für diesen neuen Wirt­schafts­raum zu stellen und die richtigen Rah­men­be­din­gun­gen zu schaffen.

Kor­alm­bahn — Ein Jahr­hun­dert­pro­jekt mit Potenzial

Die Fer­tig­stel­lung der Kor­alm­bahn, ein Jahr­hun­dert­pro­jekt, rückt näher und ver­spricht enorme Chancen für die Regionen Stei­er­mark und Kärnten. Durch die Ver­kür­zung der Fahrzeit zwischen den Zen­tral­räu­men Graz und Kla­gen­furt auf nur 45 Minuten wird ein starker Impuls für die Schaffung eines gemein­sa­men Wirt­schafts­raums gesetzt. Als Reaktion darauf haben die Wirt­schafts­kam­mern Stei­er­mark und Kärnten die Dachmarke “AREA Süd” ins Leben gerufen, um national und inter­na­tio­nal als zweit­größ­ter Wirt­schafts­raum Öster­reichs Akzente zu setzen.

Maß­nah­me­nagen­da für den Erfolg

Um dieses ehr­gei­zi­ge Ziel zu erreichen, haben Experten auf beiden Seiten der Pack intensiv an einer Maß­nah­me­nagen­da gear­bei­tet. Diese Agenda beinhal­tet ver­schie­de­ne Schlüs­sel­be­rei­che, um den Wirt­schafts­raum AREA Süd erfolg­reich auf­zu­bau­en:

Ausbau der Infra­struk­tur in den Regionen der AREA Süd

  • Ober­stei­er­mark – Mittelkärnten/Raum St. Veit/Friesach – Murtal
  • Voll­aus­bau B317 – S37
  • Ausbau Inter­re­gio-Ver­bin­dung Klagenfurt–Graz (IR Koralm) mit Zwi­schen­hal­ten am Klo­pei­ner­see und dem Flughafen Graz (über die Südbahn)
  • Inter­re­gio-Ver­bin­dung zwischen Kla­gen­furt – Judenburg/Knittelfeld (IR Aichfeld)
  • Ober­kärn­ten: ÖV ausbauen – Bus und S‑Bahn-System; — Gail­tal­bahn elek­tri­fi­zie­ren und für Güter­trans­port ertüch­ti­gen
  • Süd- und Ost­stei­er­mark: Rad­kers­bur­ger Bahn: Revi­ta­li­sie­rung, Takt­ver­bes­se­run­gen und Lücken­schluss nach Slowenien; Ther­men­bahn: Neu­bau­stre­cke Gleisdorf – Fürs­ten­feld & Revi­ta­li­sie­rung der Ver­bin­dung Hartberg – Fürs­ten­feld – Fehring
  • Erhalt und Ausbau der Neben­bah­nen in den Regionen für den Personen- bzw. Güter­ver­kehr: Revi­ta­li­sie­rung der Bahn­stre­cke Zeltweg – Dravograd (Lavanttal­bahn); Erneue­rung der Mur­tal­bahn inkl. Elek­tri­fi­zie­rung; Revi­ta­li­sie­rung der Gört­s­chitz­tal­bahn für den Güter­ver­kehr

Ausbau der Haupt‑, Begleit- und Zubrin­ger­infra­struk­tur zur Kor­alm­bahn

  • Schie­nen­in­fra­struk­tur: Ausbau der Pyhrn-Schober-Achse
  • Öffent­li­cher Verkehr: Taktung der Zubrin­ger­infra­struk­tur in beiden Bun­des­län­dern opti­mie­ren & Sicher­stel­lung der regio­na­len Buslinien und S‑Bahn-Ver­bin­dun­gen bis 2025

Attrak­ti­vie­rung des Wirt­schafts- und Lebens­stand­orts

  • Ausbau der Breit­band­in­fra­struk­tur in der AREA SÜD: Zentrale Orte und Unter­neh­mens­stand­or­te in den Regionen in den Fokus nehmen
  • Ener­gie­prei­se & Ener­gie­infra­struk­tur am Puls der Zeit halten: Rascher Ausbau der Ener­gie­net­ze mit Blick­rich­tung Ener­gie­wen­de; Anglei­chung der Strom­netz­ta­ri­fe in Süd­ös­ter­reich an Öster­reich-Durch­schnitt
  • Gezielte Stärkung der zentralen Orte auf Basis der Raum­ord­nung in der Stei­er­mark und in Kärnten
  • Stärkung der Orts­zen­tren: Raum­ord­nung & Finan­zie­rungs­an­rei­ze für Instand­set­zung: Abschrei­bungs­mo­da­li­tä­ten für Instand­set­zung; alter­na­tiv dazu: Inves­ti­ti­ons-/In­stand­set­zungs­prä­mie
  • Stärkung der Kommunal-Finanzen: Neu­struk­tu­rie­rung des Finanz­aus­gleichs, Finanz­mit­tel für Kin­der­be­treu­ung & Schul­stand­or­te, öffent­li­cher Verkehr in den Regionen (Mikro-ÖV & ÖV allgemein), Errich­tung von inter­mo­da­len Infra­struk­tur­kno­ten (Park & Ride-Plätze etc.)
  • Stärkung des Tourismus: Abstim­mung des tou­ris­ti­schen Angebots & gemein­sa­me Ver­mark­tung; gemein­sa­me Süd-Card & Kli­ma­ti­cket für Touristen

Attrak­ti­vie­rung des Bildungs- und Inno­va­ti­ons­stand­orts

  • Bil­dungs­stand­ort Süd­ös­ter­reich: Sicherung der Berufs­schul­stand­or­te & Ausbau des HTL-Sektors in Süd­ös­ter­reich, Imple­men­tie­rung eines flä­chen­de­cken­den Kin­der­be­treu­ungs­an­ge­bots, For­cie­rung der sprach­li­chen Früh­för­de­rung für Kinder mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, Digi­ta­li­sie­rung im Bil­dungs­we­sen vor­an­trei­ben, Inter­na­tio­na­li­tät des Wirt­schafts­stand­or­tes durch eng­lisch­spra­chi­ge Bil­dungs­an­ge­bo­te bedienen, zeit­ge­mä­ße und bedarfs­ge­rech­te Bil­dungs­an­ge­bo­te schaffen
  • Inno­va­tions- und F&E‑Standort Süd­ös­ter­reich: Bun­des­län­der­über­grei­fen­de Cluster, Sicher­stel­lung der F&E‑Mittel im Bereich K- und Kplus-Zentren, Bun­des­län­der­über­grei­fen­de, koope­ra­ti­ve F&E‑Ausschreibungen, Just-Tran­si­ti­on-Fund-Mittel nutzen: gemein­sa­me Aus­bil­dungs­schie­ne im Bereich Green-Jobs

Die Zukunft der AREA Süd ver­spricht Wachstum, Ent­wick­lung und Pro­spe­ri­tät, und die umfas­sen­de Maß­nah­me­nagen­da ist der Schlüssel, um diese Vision in die Realität umzu­set­zen. Die Wirt­schafts- und Inno­va­ti­ons­po­ten­zia­le dieser Region werden so optimal genutzt, um einen nach­hal­ti­gen und erfolg­rei­chen Wirt­schafts­raum im Herzen Europas zu schaffen.

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