Astrid Kohl­mei­er|

A place to be

Manche behaupten, das Herz eines ­Staates sei seine Infrastruktur. Auf jeden Fall ist sie eine wesentliche Basis für ein gedeihliches Zusammenleben und -arbeiten aller Menschen in einer staatlichen Gesellschaft.

Um den viel­fäl­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen der Gegen­wart und Zukunft gerecht zu werden, braucht die Infra­struk­tur aber stetige Ver­än­de­rung und neue Ideen.

1,8 Mil­lio­nen Men­schen haben ihren Lebens­mit­tel­punkt in der Stei­er­mark und in Kärnten gewählt –auf­grund von Größen wie Bil­dungs­an­ge­bo­ten, beruf­li­chen Mög­lich­kei­ten und wei­te­rer Fak­to­ren wie Lebens­qua­li­tät, Familie und soziale Netz­wer­ke, Infra­struk­tur, poli­ti­sche Sta­bi­li­tät und Sicher­heit. Längst ist Süd­ös­ter­reich weit über seine Grenzen hinaus Inbe­griff für atem­be­rau­ben­de land­schaft­li­che Schön­heit, reiche Kultur, außer­or­dent­li­che Errun­gen­schaf­ten in den Berei­chen Wis­sen­schaft, For­schung und Inno­va­ti­on und Heimat von Top­un­ter­neh­men.

Dies darf jedoch nicht darüber hin­weg­täu­schen, dass sich die beiden süd­li­chen Bun­des­län­der auch dring­li­chen Her­aus­for­de­run­gen der Gegen­wart und Zukunft zu stellen haben, etwa der grünen Trans­for­ma­ti­on, nach wie vor wir­ken­den his­to­ri­schen Struk­tur­nach­tei­len, bedenk­li­chen demo­gra­fi­schen Pro­gno­sen, der Abwan­de­rung, dem „Bra­in­drain“ gut aus­ge­bil­de­ter Men­schen, dem Fach­kräf­te­man­gel und dem daraus resul­tie­ren­den Kampf um junge Talente und inter­na­tio­na­le Spe­zia­lis­ten. Will man nun die man­nig­fal­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen unserer Zeit meis­tern und im inter­na­tio­na­len Wett­be­werb bestehen, gilt es – hier sind sich Politik, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft einig –, über Lan­des­gren­zen hin­aus­zu­den­ken und Koope­ra­tio­nen aktiv zu leben. Die Devise „better tog­e­ther“, die diesem Lösungs­an­satz zugrun­de liegt, klingt erst einmal einfach und simpel, ist jedoch des­we­gen nicht weniger trag­fä­hig und weit­grei­fend. Dekla­rier­tes Ziel ist es, gemein­sa­me Pro­jek­te zu initi­ie­ren, Stärken zu bündeln, Syn­er­gien zu bilden und gene­ra­ti­ons­über­grei­fend und ver­trau­ens­voll zusam­men­zu­ar­bei­ten.

Eine der wohl zukunfts­träch­tigs­ten Visio­nen des erfolg­rei­chen Mit­ein­an­ders stellt die Area Süd dar – die Ent­ste­hung eines neuen Lebens‑, Wirtschafts‑, Kultur- und Bil­dungs­rau­mes mit viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten zur Koope­ra­ti­on, deren Herz­stück die im Bau befind­li­che Kor­alm­bahn als Teil der Bal­tisch-Adria­ti­schen Achse ist. Dass die Stei­er­mark und Kärnten, ver­bun­den durch die Hoch­ge­schwin­dig­keits­stre­cke, die 2025 in Betrieb genom­men wird, zu einer Metro­pol­re­gi­on und zum zweit­größ­ten Bal­lungs­raum Öster­reichs im Herzen Europas zusam­men­wach­sen, eröff­net den beiden Bun­des­län­dern sowie der gesam­ten Alpen-Adria-Region laut Josef Herk, Prä­si­dent der Wirt­schafts­kam­mer Stei­er­mark, eine „Jahr­hun­dert­chan­ce“. Es sind wahr­lich große, jedoch nicht unbe­rech­tig­te Erwar­tun­gen, die man an die Area Süd setzt: Süd­ös­ter­reich soll als Lebens‑, Wirt­schafts­raum und Unter­neh­mens­stand­ort an Attrak­ti­vi­tät und Strahl­kraft gewin­nen und jener „place to be“ sein, an dem man gerne lebt, stu­diert, forscht, arbei­tet und inves­tiert.

Inves­ti­ti­on in Wissen

Unter dem Motto „Infra­struk­tur gegen Abwan­de­rung“ möchte man den Trend des Bevöl­ke­rungs­rück­gan­ges brechen und gerade auch junge Men­schen und gut aus­ge­bil­de­te Spe­zia­lis­ten für die Region gewin­nen. Damit dies gelin­gen kann, braucht es die Eröff­nung von Per­spek­ti­ven und ein klares Bekennt­nis zu Bildung, For­schung und Ent­wick­lung – das Credo, dass eine Inves­ti­ti­on in Wissen immer noch die besten Zinsen bringt, ist in der Stei­er­mark längst gelebte Rea­li­tät. Mit 5,14 % ver­zeich­net das Bun­des­land die höchste F&E‑Quote Öster­reichs und auch Kärnten konnte die Aus­ga­ben für F&E in jüngs­ter Ver­gan­gen­heit deut­lich stei­gern. Um die Area Süd in diesem Sektor als Leucht­turm zu eta­blie­ren, wird es jedoch uner­läss­lich sein, das Beste mit dem Besten zu ver­bin­den, das heißt, ver­stärkt neue Koope­ra­tio­nen ein­zu­ge­hen, bestehen­de zu inten­si­vie­ren und Syn­er­gien von Uni­ver­si­tä­ten, Fach­hoch­schu­len, For­schungs­ein­rich­tun­gen, Kom­pe­tenz­zen­tren und Unter­neh­men zu schaf­fen und zu fördern.

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