Green Carbon für Klima und Landwirtschaft

Green Carbon oder auch Biokohle wird aus erneuerbaren Roh- und Reststoffen hergestellt. Ein mögliches Verfahren dazu ist die thermochemische Umwandlung mittels Pyrolyse.
Life after death, green sprout on the coals after the fire. Rebirth of nature after the fire. Rebirth concept. Green Carbon. Credit: IStock.com/BEST.

Mit Verfahren zur Herstellung von Green Carbon beschäftigt sich das K1-Kompetenzzentrum BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies. Mit dem in Aufbau befindlichen GreenCarbon Lab wird eine Infrastruktur für die Entwicklung und Demonstration der Herstellung und Anwendung von Kohlenstoff aus nichtfossilen Quellen geschaffen.

Green Carbon oder auch Biokohle wird aus erneuerbaren Roh- und Reststoffen hergestellt. Ein mögliches Verfahren dazu ist die thermochemische Umwandlung mittels Pyrolyse, bei der verschiedene Roh- und Reststoffe zu Kohle, Pyrolyseöl und Gas umgewandelt werden. Ausgehend von diesen Grundstoffen können Produkte für unterschiedlichste Anwendungen hergestellt werden.

Green Carbon in der Land- ud Forstwirtschaft

Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre haben vielfältige und viel versprechende Nutzungsmöglichkeiten von Green Carbon in Land- und Forstwirtschaft aufgezeigt: Eingesetzt als Bodenhilfsstoff verbessert der Zusatz von Biokohle das Vermögen zu Nährstoffspeicherung und Wasserkonservierung im Boden, schafft gute Wachstumsbedingungen für ein gesundes Boden-Mikrobiom und trägt zum Humusaufbau bei. Die zusätzliche Rückführung von Nährstoffen aus dem zuvor umgewandelten Reststoff im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist hier ein weiterer Vorteil.

Auch in vielen industriellen Prozessen wird Kohlenstoff benötigt. Green Carbon könnte z.B. im Hochofenprozess zukünftig den Bedarf an fossiler Kohle reduzieren. Wie in der Stahlindustrie kann Green Carbon die Dekarbonisierung verschiedenster Sektoren unterstützen und so Treibhausgasemissionen verringern.

Bio-Kohle

Das derzeit in Aufbau befindliche Lab soll ab dem April im Jahr 2023 einsatzbereit sein. Zwei Pyrolysereaktoren in verschiedenen Größe sowie die notwendige Aufbereitungstechnik und Analytik werden in den kommenden Monaten in Betrieb genommen. Mit ihrer Hilfe werden verschiedene Roh-und Reststoffe verarbeitet und die Produkte der Verarbeitung auf ihre Tauglichkeit für Anwendungen in Landwirtschaft und Industrie untersucht.

Die Errichtung wird vom Nö. Wirtschafts- und Tourismusfonds im Rahmen eines FTI-Infrastruktur-Calls aus EFRE-Mitteln in Österreich – Programm für „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung 2014–2020“ – gefördert.

Mehr Informationen:
www.best-research.eu

Credit: IStock.com/BEST

„Science“ wird mit finanzieller Unterstützung in völliger Unabhängigkeit unter der redaktionellen Leitung von Andreas Kolb gestaltet.

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